Ein herzliches Willkommen…

zur ersten Ausgabe der brandneuen Themen-Serie “Meine TOP 3…”, heute in der Hauptrolle die weit verbreitete Spezies der Allesfrager. Die, die gerne Ratschläge geben und sich oft gar keine Gedanken machen, ob und was ihre Fragen bei ihrem Gegenüber auslösen könnten. Sie haben meist keine böse Absicht. Wirklich nicht… Also, los geht’s mit meiner TOP 3 “Die häufigsten Fragen mit Baby”:

Platz 3 – “Stillst Du eigentlich?”

Komisch, warum ist das eigentlich so interessant? Ob Muttermilch oder Flaschenmilch, alle Kinder werden groß. Fläschchen geben heißt nicht weniger Liebe und Stillen heißt nicht automatisch mehr Nähe. Dennoch, ja, ich stille. Aber für Frauen, die dies aus unterschiedlichen Gründen nicht wollen oder gar können, ist diese Frage sicherlich unanggenehm. Und auch nervig. Und bringt Mütter in die Situation, sich rechtfertigen zu müssen. Obwohl dies eigentlich gar nicht notwendig wäre. Ich wurde übrigens neulich auch schon gefragt, ob ich jetzt im Sommer nicht aufhören wolle zu stillen. Wegen dem Trinken von Alkohol – na wenn das mal kein Argument ist….

Platz 2 – “Du bist so dünn geworden, machst Du eine Diät?”

Ähhhh, nein! Ich habe lediglich ein Kind geboren und war zehn Monate vorher schwanger. Also dicker als jetzt. Runder. Das trifft es eher. Scheint mir eigentlich ein logischer Zusammenhang, oder!? Und nur, weil ich jetzt nicht mehr die Schokolade als Vorspeise esse, gefolgt von Salat, einem Honigbrot, Nüssen und dann noch mal Schokolade, mache ich keine Diät. Warum auch? Diäten sind sowas von out… da gibt es doch wirklich tollere Wege wieder gut auszusehen. Spaziergänge mit unseren beiden Leonbergern zum Beispiel. Die halten fit!

Platz 1 – der ungeschlagene (!!!) Platz 1 – “Und, wie sind die Nächte? Schläft ES schon durch?”

Klassiker, die Fragen aller Fragen. Und auch hier verstehe ich den Sinn nicht ganz… Klar schläft ES schon durch, häh, warum denn auch nicht. Machen wir doch alle! Ich muss nie nachts Pipi machen oder wache auf, weil mir zu warm/ zu kalt ist, weil ich Nähe brauche oder Schmerzen habe. Durschlafen? Logo – läuft schließlich bei mir! In sooo vielen Variationen habe ich diese Frage schon gehört, auch von Mütttern/ Vätern/ Eltern untereinander. Als wäre es ein Gebot, dass Babys durchschlafen… das tun sie nicht. Ganz lange nicht. Sie schlafen nachts vielleicht mehrere Stunden am Stück – und das ist grandios! – aber sie werden erst einmal nicht Durchschlafen. Warum auch immer es so ein großes Ziel ist…

Das waren meine persönliche TOP 3…

der häufigsten Fragen an mich mit einem Baby. Natürlich gab es auch noch ganze andere. Die waren dann allerdings noch persönlicher, hatten mit Brustentzündungen, Zweisamkeit als Paar oder mit dem Stuhlgang meiner Tochter zu tun. Sowas kommt aber zum Glück nicht allzu häufig vor. Mein Lebensgefährte sagt übrigens, ihn würden die Leute immer nur nach dem Wohlbefinden unserer kleinen Tochter fragen – na immerhin einen! Neulich sprach ich mit einer anderen Mutter, zwei Söhne (zwei und vier Jahre). Sie merkte zu diesem Thema an, dass sie das Gefühl habe, viele Menschen wollen immer defizitäre Fragen stellen, wüssten schließlich um die “Probleme” mit Babys und wollten genau darauf hinaus. Auch eine interessante These, die vielleicht aber auch ein wenig zu drastisch gesehen wird. Schließlich sind das Wetter, Babys und Tiere DIE Smalltalk-Themen überhaupt. Also, bei der nächsten Frage in diese Richtung einfach mal Schmunzeln – oder sich schon vorher passende Antworten zurechtlegen. “Stillst Du eigentlich?” – “Ja, wieso? Brauchst Du noch Milch in deinen Kaffee?” (Autsch – das tut selbst beim Schreiben weh!)

Zum Abschluss

Genervt bin ich übrigens schon lange nicht mehr von diesen Fragen, zum Glück. Am Anfang haben sie mich echt ein-, zweimal aus der Bahn geworfen. Genervt bin ich inzwischen eher von den vielen (unbrauchbaren) und gut gemeinten Ratschlägen. Aber um die kümmern wir uns in der nächstenThemen-Serie “Meine TOP 3”!

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Und hier noch ein kleiner Exkurs zu weiteren Fragen an Mütter: https://www.welt.de/icon/partnerschaft/article166919914/Fragen-die-man-sich-Muettern-nie-zu-stellen-traut.html