Sich selbst lieben – ist das echt so schwer!?

In meiner Kindheit, da haben neben meinen Eltern auch meine Großeltern mütterlicherseits eine große Rolle in meinem Leben und meiner Erziehung gespielt. Sie haben in unserer Nähe gewohnt, haben häufig auf mich und meine Schwester aufgepasst und viel mit uns unternommen. Ich erinnere mich gerne an die vielen Urlaube mit ihnen und kriege auch jetzt noch, viele, viele Jahre nach ihrem Tot ein warmes Gefühl in der Brustgegend, wenn ich an diese fantasischen Menschen denke. Meine Großeltern haben mir schon als kleines Mädchen gesagt, dass ich mich selbst lieb haben muss, damit ich auch andere lieb haben kann. Und jetzt mal ganz im ernst, damit konnte ich damals nicht so wirklich etwas anfangen. Vor zwanzig Jahren also war das eine Floskel für mich, auch vor zehn Jahren nur eine romantische Vorstellung. Aber ich muss sagen, heute ist das ganz anders. Heute ist diese Aussage meiner Großeltern tatsächlich zu einer inneren Einstellung und Überzeugung geworden – so ganz nach dem Motto: “Lieb’ Dich doch mal selbst!”.

Sich selbst lieben – dazu gehört vor allem sich selbst akzeptieren.

Um die eigenen Stärken wissen, auch die Schwächen kennen. Was kann ich gut, was zeichnet mich aus, wo habe auch ich meine Baustellen und woran könnte ich sogar arbeiten? Den inneren Schweinehund als (tägliche) Motivation sehen, sich auch an manchen Tagen einfach mal scheiße finden. Das macht doch jeder mal. Völlig normal… Aber die meiste Zeit: Lieb’ Dich doch mal selbst! Stolz auf sich selbst sein, sich auch mal auf die Schulter klopfen. Nicht nur imaginär (!!!). Dabei aber nie die Bodenhaftung verlieren oder gar liebe Menschen vergessen, die Wegbegleiter sind.

Übung macht auch hier den Meister!

Wenn man das alles kann – und da gehört sicherlich noch einiges mehr dazu, als es jetzt in meine relativ spontane Aufzählung geschafft hat – dann kann man doch auch viel leichter anderen Menschen diese Liebe geben. Sie auch akzeptieren, wie sie sind. Mit all ihren Schwächen uns Stärken. Weil sie genauso einzigartig und toll sind, wie man selbst auch. Und mal ganz nebenbei: Spielt nicht genau dieser Punkt eine unglaublich wichtige Rolle in der täglichen Erziehung und Beziehung zu unseren Kindern, in der Umgangsweise mit und zu unserem Partner? Desweitern bin ich der Überzeugung, dass diese Selbstliebe in einem engen Zusammenhang mit der Erwartungshaltung an uns selbst, aber auch an unsere nahen Mitmenschen zu tun hat.

Diese Diskussion findet in meinem Kopf statt…

… denn mit meinen Großeltern kann ich sie leider nicht mehr führen. Nur in meinem Kopf, dabei liebevoll an sie denken und lächeln. Ihnen danken für diese Worte, die mir im Kopf geblieben sind. Die auch ich meinen Kindern weitergeben möchte. Die ich erst nach so vielen Jahren, Jahrzehnten verstehe. Und mir häufig in Erinnerung rufe. Aber ich bin mir sicher, sie wissen auch so um meine Gedanken. Menschen gehen schließlich erst ganz von uns, wenn wir nicht mehr an sie denken…

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Und hier hat Moritz sich auf seinem Blog diesem Thema noch einmal genauer zugewandt: https://www.selbstbewusstsein-staerken.net/selbstliebe/