Schon gegen Ende der Schwangerschaft…

…hatte ich eine unglaubliche Lust etwas Neues zu lernen, einer neuen Leidenschaft nachzugehen. Obwohl ich bis sechs Wochen vor Geburt arbeiten durfte, wurde ich von meinem inneren Schweinehund zu neuen Ufern getrieben. Also ging ich das Ganze erst mal theoretisch an, dachte über neue Leidenschaften und alte Gewohnheiten nach.

Und dann traf es mich wie einen Blitz…

Ja, Du lernst einfach nähen. So richtig, mit Nähmaschine und so. Ist ja super! Ich bin zwar ein mit mir selbst meist ungeduldiger Mensch und ziemlich ungeschickt noch dazu, aber das würde ich schon hinkriegen. Kann ja kein Hexenwerk sein. Schließlich könnte ich dann ein tolles Hobby mit etwas total Nützlichem verbinden, nämlich wunderschöne Babykleidung aus noch wunderschöneren Stoffen für meine kleine Tochter nähen. Voller Zuversicht ging ich also an die Sache ran, informierte mich ein wenig über die verschiedenen Maschinen und Hersteller, war kaum zu bremsen in meinem Nadel-und-Garn-Wahn.

Schließlich kaufte ich mir eine Nähmaschine, ließ mir so einiges erklären und…

…stellte nach zwei Wochen fest, das Nähen und Kira einfach nicht zusammenpassen. Ich meine, es war sowieso keine Liebe auf den ersten Blick, denn ich musste erst stundenlang die Gebrauchsanleitung lesen, um den Faden überhaupt mal einspannen zu können. Aber ich gab der neuen Leidenschaft und mir wirklich eine Chance – dennoch, die alte Gewohnheit, die böse Ungeduld, die kickte mich schließlich aus dem Spiel. Nähen war also doch ein Hexenwerk, für mich zumindest. Der Faden war ab diesem Zeitpunkt ein mieser Verräter und das Nadelöhr etwas für so richtig geduldige, ruhige Menschen. Da lag dann schließlich auch der Fehler.

Aber gut, alles auf Anfang. Denn ganz schnell, da fand ich etwas Neues.

Mir Bekanntes. Das Schreiben. Eine ewige Leidenschaft, die meist aufgrund von vorgeschobenem Zeitmangel keinen Platz in meinem Leben fand. Aber jetzt. Mehr denn je. Zwar ist die Zeit auch in der Elternzeit keine überschüssige Ware, aber in diesen Momenten, in denen meine Tochter für dreißig Minuten die Augen schließt (und ich sie dabei auch häufig mal via Babytrage begleiten muss), bin ICH dran. Mein Kopf wird dann gefördert, gefordert. Abschalten, trotz EIN-Modus. Durch das Schreiben mich selbst hinterfragen, über Dinge genauer nachdenken, Worte zu finden und ja, auch manche Dinge verarbeiten können.

So entstand im Übrigen auch die Idee dieses Blogs, meinem digitalen Baby.

Denn es gibt mir so viel, dieses Schreiben. Für mich sein, meiner neuen Leidenschaft nachgehen. Es ist zudem ein befriedigendes Gefühl, etwas für mich gefunden zu haben. Über neue Leidenschaften und alte Gewohnheiten nachzudenken, gerade wenn sich das Leben sowieso von Grund auf ändert und ändern wird, war definitiv eine herausragende Entscheidung meines Lebens. Auf keine andere Art und Weise finde ich immer auch ein Stückchen mehr über mich selbst heraus!

FrauBleiben? Klar! Aber MamaSein, das will ich auch! -> https://mutternetz.de/prioritaeten-im-wechsel/

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